Kino Pavillon
Aufgabe
Geboren aus der Kultur der Jahrmarktattraktion hält das Kino aus Zelten und improvisierten Buden Einzug in eigens gebaute Säle als Orte der Massenkultur: in monumentalen Filmpalästen, aber auch etwa Auto-, Programm- und Museumskinos. Immer wieder reagiert die Kinoarchitektur auf den medialen Wandel – des Fernsehens, Videos und DVDs, dann auch des Internets – , funktioniert nicht nur als Ort der Projektion von Filmen, sondern auch der sozialen Interaktion. Wie sieht ein den heutigen Bedürfnissen an Begegnung, Ästhetik und Unterhaltung angemessener Kinobau heute aus?
Umsetzung
Die Signalwirkung und das Schaffen eines Treffpunktes war der zentrale Gedanke des Entwurfs. In direkter Nachbarschaft zum Herzog-Anton-Ulrich-Museum steht der einfache rote Körper direkt am Eingang des Museumparks. Laut Peter Kubelka ist die Voraussetzung für die Existenz des Kinos, die Nichtexistenz des Raumes. So sehe ich den Kubus als eine Art Tresor in dem die komplette Dunkelheit und Abgeschiedenheit der Umgebung herrscht. Städtebaulich orientiert sich der Körper an den beiden benachbarten Museumsbauten. Der Kubus dient als zentrales Element, das dem Ort seine Nutzung gibt. Kontrastreiche Materialien machen die architektonischen Elemente sichtbar: Das Dach, was unabhängig von dem Kubus gesehen wird, in weißem Stahl, der Kubus als Zentrum aus roten Fassadenmodulen und die subtrahierten Bereiche aus einem dunklen Stahl/Holz. Bei der Fassadengestaltung wurde ein Material gewählt, das sehr witterungsbeständig ist, sowie auch innen und außen funktioniert und nicht aufwändig zu produzieren ist. Aus dieser LKW-Plane sind die einzelnen Module erarbeitet, die die Assoziation eines Kinosessel besitzen. Die tragfähigen Elemente für das Dach bestehen aus Kinoplakaten, um so schon von Außen ein Gefühl von Kino zu vermitteln.